In Sammlerkreisen sind sie schon längere Zeit bekannt: Die Münzen für einen höheren Nennwert als 2 Euro. Doch diese neue 5-Euro Münze schafft es auch ins Bewusstsein der breiten Bevölkerung. Die neue Fertigungstechnologie begeistert Sammler und Medien gleichermaßen. Aber die verschiedenen 5 Euro Münzen machen sich nicht nur gut in der Vitrine, sondern gelten auch als offizielles Zahlungsmittel – zumindest wenn damit kein Verlust gemacht wird.
Welche Formen der 5 Euro Münze existieren?
Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei der 5-Euro Münze nicht um ein komplett neuartiges Geldstück. Schon seit dem Jahr 2002 bringt „Münze Österreich“ Hartgeld dieser Art mit verschiedenen Motiven heraus. Fleißige Sammler können bisher schon 21 verschiedene Motive ihr eigen nennen. Doch es empfiehlt sich nicht mit diesen Sammlerstücken zu bezahlen, da sie meist viel mehr Wert sind als ihr Nennwert ihnen bescheinigt.
Bis 2011 bestanden die Münzen aus echtem Silber. Seit diesem Jahr wurden jedoch auch 5-Euro Münzen aus Kupfer hergestellt. Diese Coins bieten sich eher für den normalen Zahlungsverkehr an. Händler müssen diese Zahlungsmittel in Österreich übrigens annehmen. In anderen EU Ländern kann es zwar schwieriger werden, aber selbst wenn der Verkäufer die Münze noch nie gesehen hat, darf er sie in der Alpenrepublik nicht ablehnen. Angesichts der neuen Entwicklung wird sogar diskutiert, ob die Münze den 5-Euro Schein ersetzen soll. Das macht bezüglich der Inflation mittlerweile Sinn aber auch in Sachen Herstellungskosten.
Die neue 5-Euro Münze aus Deutschland
Ungefähr 10 Jahre lang wurde diese neue Technik entwickelt und bereits kurz nach ihrem Erscheinen haben schon andere Länder außerhalb der EU Bedarf angemeldet. Die neue 5-Euro Münze setzt nämlich auf die „Tri-Material“ Technologie. Dieser Fortschritt sorgt für eine Revolution beim Hartgeld. Durch die Verwendung von zwei verschiedenen Metallen und Kunststoff soll die Münze besonders fälschungssicher sein. Wer einen kurzen Blick in die Geschichte der Zahlungsmittel wirft, wird merken, welch ein bahnbrechender Schritt dies ist.
Schon Adam Smith, der Urvater der Ökonomie, hat in seinem Buch „Wohlstand der Nationen„ (Wealth of Nations) das Problem mit den Silbermünzen seiner Zeit erwähnt. Sogar Herrscher begannen damit das Gewicht bzw. den Silberanteil der Zahlungsmittel zu manipulieren um ihr Vermögen zu steigern oder ihre Schulden zu mildern. Als die Menschen das merkten, ging das Vertrauen in die Zahlungsmittel verloren, was der Wirtschaft wesentlich schadete.
Außerdem war es schwierig und aufwendig ständig das Gewicht bzw. die genaue Zusammensetzung der Münzen festzustellen. Der Siegeszug des Papiergelds begann. Heute befinden wir uns fast in einer ähnlichen Situation. Die Verbreitung von gefälschten Münzen nimmt zu, da sie sich leichter unters Volk bringen lassen. Die neuen „Tri-Material-Coins“ könnten die Waffe gegen diese Entwicklung sein, wenn sie sich im Euroraum und darüber hinaus durchsetzen.
Warum sind „Tri-Material-Coins“ so fälschungssicher?
Der Außenring und der Innenring bestehen zum einen aus verschiedenen Materialien. Dieser Umstand stellt aber keineswegs die revolutionäre Neuerung dar. Viel mehr geht es um den Kunststoff-Ring der die beiden Metalle verbindet. In diesen Teil können nämlich mehrere Sicherheitsmerkmale, ähnlich zu den Wasserzeichen beim Geldschein, eingearbeitet werden.
Wie viele 5-Euro Münzen sind im Umlauf?
In der ersten Charge wurden gesamt 2,25 Millionen Stück geprägt. 250.000 Stück davon wird man in Geschäften aber nicht zu Gesicht bekommen, denn es handelt sich um Sammlermünzen (Bezeichnung Planet Erde), die für 15,55 Euro verkauft wurden. Niemand will ein potentiell im Wert steigendes Sammlerstück mit einem Verlust von 10,55 Euro für den Kauf einer Wurstsemmel verwenden. 2 Millionen Stück gelten jedoch in Deutschland als offizielles Zahlungsmittel.
Ist die 5-Euro Münze tatsächlich ein vollwertiges Zahlungsmittel in Deutschland?
Aus gesetzlicher Sicht ist tatsächlich jeder in Deutschland zur Annahme verpflichtet. Mit manchen Annahmestellen lässt sich jedoch nicht verhandeln. Das gilt vor allem für Automaten, die noch nicht landesweit auf das neue Zahlungsmittel eingestellt wurden. Abgesehen von dieser einen Ausnahme gilt die 5-Euro Münze jetzt schon als Erfolg, der vielleicht auch bald in Österreich Einzug hält.
Quellen:
https://www.5-euro-muenze.com/