Die Krankenversicherung ist ein wichtiger Bestandteil einer modernen und sozialen Gesellschaft. In mitteleuropäischen Ländern, wie etwa Österreich oder Deutschland, ist die Lage dahingehend für die Versicherten sehr gut. In Österreich liegt aber ein Sonderfall vor. Bis auf nur sehr wenige Ausnahmen ist jeder Bürger in einer gesetzlichen Pflichtversicherung verankert. Eine rein private Krankenversicherung, wie es im Nachbarland möglich ist, gibt es in Österreich nicht. Das heißt, dass eine private Krankenversicherung immer zusätzlich abgeschlossen wird. Wir wollen Sie in diesem Artikel über die Leistungen und Vorteile für privat versicherte Verbraucher aufklären sowie darlegen, worauf beim Vergleich zu achten ist.
Warum macht eine private Krankenversicherung Sinn?
Wir wollen dies vor allem anhand der Tarife offenlegen, warum diese Versicherungen gegenüber den gesetzlichen Möglichkeiten einige Vorzüge haben. So werden die Leistungen in verschiedene Sonderklassen unterteilt. Je nach Anbieter ergeben sich unterschiedliche Leistungspakete und Beiträge, worauf wir später noch ein wenig genauer eingehen werden.
Der erste Punkt ist die Krankenhauskosten-Zusatzversicherung. Das betrifft stationäre Aufenthalte, also Aufenthalte jenseits der 24 Stunden, im Krankenhaus, die sich durch einen Unfall, durch Krankheit oder bezüglich einer Entbindung ergeben. Welche Konditionen werden von der PKV geboten?
- Vollständige Übernahme der entstehenden Kosten.
- Verrechnung erfolgt direkt mit dem Krankenhaus.
- Sie haben die freie Arztwahl und Krankenhauswahl.
- Kosten für den Transport werden übernommen.
- Sie werden in einem 2-Bettzimmer untergebracht.
- Es gibt Ersatztagegeld anstatt anderer Leistungen.
- Für Kinder bis zum 12. Lebensjahr wird Begleitkosten-Ersatz gestellt.
Neben der Krankenhauskosten-Zusatzversicherung gibt es die ambulante Heilbehandlung. Dabei werden die Beiträge für ärztliche Behandlungen wie auch ambulante Heilbehandlungen übernommen. Ebenfalls zugehörig sind verordnete Medikamente, besondere Heilbehandlungen, wie eine Physiotherapie, sowie Heilbefehle wie beispielsweise Kontaktlinsen.
Die Tagesgeldversicherung:
Punkt eins betrifft das Krankenhaustagesgeld. Bei stationärer Behandlung wird das im Vertrag festgelegte Tagegeld von der PKV ausgezahlt. Punkt zwei betrifft die Krankengeldversicherung. Diese springt dann ein, wenn Sie durch eine Krankheit oder einen Unfall arbeitsunfähig werden.
Der vierte und letzte Punkt betrifft die Zahnbehandlung. Hier müssen Sie jedoch vorsichtig agieren. Die Prämien und Tarife der PKV sind hoch, ebenso wie der Selbstbehalt. Die entsprechenden Offerten müssen genauestens studiert werden. Ob sich die Leistungen für Zahnbehandlung und Zahnersatz wirklich rentieren, ist Ansichtssache.
Wo liegen die Vorteile der PKV?
Wir wollen uns nun ein wenig genauer mit den Prämien beschäftigen. Hier finden Sie viele Vorzüge, die die privaten Krankenversicherungen attraktiv gestalten. Beginnen wir damit, dass es regionale Tarife gibt. Diese sind im Gegensatz zum Österreich-Tarif günstiger. Allerdings sollten Sie einen Vergleich vornehmen. Oftmals kann es sein, dass wenn Sie einen Krankenhausaufenthalt in einem anderen Bundesland haben, nicht sämtliche Aufwendungen erstattet werden. Die Krankenversicherung von privaten Anbietern bietet außerdem Tarife für ein Paar oder die ganze Familie. Die Mitversicherung ist dabei wesentlich günstiger, sodass Sie in der Regel mindestens fünf Prozent an Aufwendungen einsparen können.
Modelle mit Selbstbehalt bieten günstigere Prämien. Sie übernehmen dabei im Falle eines Falles einen Anteil der Gebühren selbst. In der Regel liegt der Selbstbehalt zwischen 500 und 900 Euro. Die Gebühren, die darüber hinaus entstehen, übernimmt die Versicherung. Wer also selten im Krankenhaus oder beim Arzt ist, der kann darauf zurückgreifen.
Für Unternehmen ist das Modell der Gruppenkrankenversicherung sehr interessant. Angestellte werden somit im großen Umfang versichert. Der Arbeitgeber hingegen zahlt einen Teil als betriebliche Sozialleistung. Ebenfalls zu erwähnen ist die Möglichkeit der Prämienrückerstattung. Sollte es vorkommen, dass die Krankenversicherung einige Zeit, etwa ein Jahr, nicht in Anspruch genommen wurde, kann über eine Rückerstattung der Prämien verhandelt werden. Abschließend weisen wir noch darauf hin, dass die Prämien steuerlich absetzbar sind. Sie gelten als Sonderausgaben. Summieren Sie die Vorzüge nun auf, sind durchaus viele positive Aspekte zu erkennen.
Die Vorzüge auf einem Blick:
- Tarife für die Region, Paare und die ganze Familie
- Selbstbehalt
- Gruppenkrankenversicherung
- Prämienrückerstattung
- Absetzbarkeit von den Steuern
Welche Versicherungen für die private Krankenversicherung gibt es in Österreich?
Kommen wir nun zum Kernpunkt des Artikels. Die größten und bekanntesten Unternehmen sind:
- Allianz
- Donau Versicherung
- Generali
- Merkur
- MuKi
- Uniqa
- Wiener Städtische
- Wüstenrot
Wie schon erwähnt, haben Sie bei der privaten Krankenversicherung die freie Wahl. Nun kommen wir zum Vergleich der Offerten der PKV. Hier müssen wir Sie jedoch zuerst ein wenig enttäuschen. Ein Vergleich, wie bei Bankprodukten, ist nicht möglich. Das liegt vor allem daran, dass die Produkte der Versicherungen sehr unterschiedlich ausfallen, was Umfang und Leistungen betrifft. Des Weiteren hängt es aber auch von persönlichen Faktoren ab, wie hoch sich die Prämien gestalten.
Das heißt, dass ein persönliches Gespräch mit dem Versicherungsvertreter sehr sinnvoll ist. Alternativ kommt auch ein Versicherungsmakler in Frage, der die Angebote auf Sie persönlich zuschneidet. Wir wollen Ihnen nun wichtige Faktoren auflisten, die bei einem Vergleich zu Buche schlagen und worauf Sie noch achten müssen.
Wovon hängt die Höhe des Beitrages ab?
Es gibt drei entscheidende Faktoren, die beim Vergleich der privaten Krankenversicherung eine tragende Rolle spielen:
- Alter
- Gesundheitszustand
- Tarif
Lange Zeit war auch das Geschlecht entscheidend. Bedingt dadurch, dass Männer eine geringere Lebenserwartung haben und in der Regel mehr körperliche Arbeit ausführen, ist auch das Risiko auf eine schwere Erkrankung höher. Allerdings hat der Europäische Gerichtshof ein Urteil verfügt, dass Unisextarife eingeführt werden müssen. Seit spätestens 21. Dezember 2012 sind nun gleichwertige Prämien vorzufinden. Die Veränderung ist jedoch marginal. Frauen zahlen nun ein wenig mehr, Männer ein bisschen weniger. Für die private Krankenversicherung gilt also: Die besten Konditionen für privat versicherte Verbraucher gibt es im jungen Alter. Das Einkommen spielt dabei keine Rolle.
Unterschiede bei Selbstbehalt und Kündigung
Wenn Sie einen Vergleich der Anbieter vornehmen, sollten Sie den Selbstbehalt etwas genauer unter die Lupe nehmen. Hier ergeben sich zwischen den Unternehmen sehr große Unterschiede. Es gibt außerdem verschiedene Modelle. Beispielsweise einen Fixbetrag, der Gültigkeit für ganz Österreich besitzt. Ober aber auch unterschiedliche Beträge für die verschiedenen Bundesländer. Hierbei müssen Sie wiederum abwägen. Wenn Sie Ihr Bundesland kaum verlassen, ist dieses Modell sehr attraktiv, da die Preise niedriger sind. In der Regel gilt, dass Selbstbehalt-Tarife für die meisten Verbraucher günstiger sind. Experten weisen darauf hin, dass ca. ein Drittel der Kosten eingespart werden kann.
Beim Vergleichen für eine private Verischerung ist das Alter zu beachten. Schließen Sie eine solche möglichst jung ab. Ab einem gewissen Alter ist die private Krankenversicherung eigentlich nicht mehr zu leisten. Wenn Sie bereits in jungen Jahren, beispielsweise mit Mitte zwanzig, eine solche Assekuranz ohne Selbstbehalt anschließen, kommen Sie zumeist unter 100 Euro davon. Sind Sie jedoch schon 50 oder älter, gibt es kaum eine Assekuranz, die unter 200 Euro ihre Dienste anbietet.
Wie sieht es eigentlich mit der Kündigung einer privaten Assekuranz aus? Die meisten Unternehmen bieten dem Verbraucher bis zu drei Jahre nach der Unterzeichnung des Vertrags keine Kündigungsmöglichkeit. In dieser Zeit können Sie also nicht wechseln oder das Vertragsverhältnis beenden. Das ist in der Branche jedoch üblich und vollkommen normal. Jedoch geben wir Ihnen den Hinweis, dass Sie sehr genau überlegen sollten, ob eine Kündigung überhaupt Sinn macht. Viele Verbraucher stellen Jahre nach der Kündigung beim Vergleichen fest, dass die private Krankenversicherung doch ein gutes Produkt ist. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit müssen Sie nun wesentlich mehr zahlen. Und zwar so viel mehr, dass sich die Jahre ohne Prämienzahlung nicht rentieren. Eine Kündigung muss wohlüberlegt vonstattengehen.
- Selbstbehalt drückt die Preise
- schließen Sie möglichst jung eine Krankenversicherung ab
- überlegen Sie sich eine Kündigung oder einen Wechsel zweimal